heimo viktor wallner
w.v.wizlsperger
sauna


01 Jede Nacht, anstatt zu schlafen, geht Friedberth runter an den Hafen
Ein Poller am Kai hat´s ihm angetan, den wünschelt er nachtnächtlich an:
„Heilge Rute, edle Zwille, dieses ist mein einzger Wille:
Zwischen meinen großen Zehen, soll mir Ähnliches erstehen!“

02 Gertha, Friedberths treue Ehegattin, liebt ihn sehr, jedoch sie hat ihn
Stets, wenn eifrig er in ihr gerührt, nie bis gar nicht noch gespürt
Drum, wenn Berth beim Wünscheln ist, sie selber gern im Trüben fischt
Sie setzt sich, macht die Beine breit, und widmet sich der Handarbeit

03 Ah, wie vertraut sind Hand und Spalte, doch dann regt sich der Wunsch, der alte
Und eh sie sich begibt zu Bett, spricht Gerthi noch ihr Stoßgebet:
„Herr, mach aus Berthis Babyschnudel, eine lange, dicke Nudel
Die, wenn sie eingeht in mein Haus, fast schon schaut beim ...

04 ... Hals mir raus“, kann sie noch denken, derweil sich sanft die Lider senken
Und dann erstehn vor ihrem Geist, Bilder, Scenen, toll & dreist
Erst fängt´s ja noch ganz harmlos an: Friedberth, der zu kurz gekommne Mann
Wie er sich, gewohnt genant, ängstlich schält aus dem Gewand

05 Dann wieder Berthl, eher fad, er tut, was er schon immer tat:
Vorm Saunagang, beim FKK, eilt immer er aufs Pissoir
Dort gibt er vor zu urinieren, doch tut er sich im Schritt massieren
In der Hoffnung, Blut schießt ein – es hilft nichts, er bleibt trotzdem klein!

06 Friedberth! Jetzt am Weg zur Dusche! Und, schwer zu sehen, die dürre Lusche
Oh Herr, das ist ein feuchter Traum, jedoch erregend eher kaum!
Doch halt, den Spechtler da, den kenn’ ich, das ist der Gernoth Possarenig
Wir haben gemeinsam maturiert, ist der an Männern intressiert?

07 „Gauns und goa ned intressiad!“ meint der Gernoth echauffiert
„I schau nua auf di Penislängan, und obs schdengan oder hängan
Zum Beischbü meina: Hoiwa Meta! Und Gnade dia Gott, er schded ma
Daun is a kaum mea dsum dablosn! – auf des foans o doda, de Hosn!“

08 Entgeistert sitz´ ich auf der Bank, und denk’ mir nur: Der Typ ist krank!
Gibt mit seinem Zumpferl an, obwohl ich´s deutlich sehen kann!
Dann sag ich: „Schön, erzähl mir mehr, jedoch bedenke, bitte sehr
Du liegest nackt im Ruheraum, und dein Zumpferl sieht man kaum!“

09 Da tritt Britta auf den Plan, meint: „Auf die Größe kömmt´s nicht an!“
Gernoth feixt: „Auf wos denn daun, daß a Gschia owoschn kaun?“
„Nee, brauchbar ist und bleibt ein Mann, wenn er Schmerz ertragen kann!“
Und schlägt frisch in Gernoths Fratze mit der neungeschwänzten Katze

10 Gernoth, gänzlich bar der Phantasie, heult: „Au, du Sau, i moch di hi!“
Flugs greift er sich das Kätzelein, und führt ihr's ins Gedärm tief ein
Dann würgt er sie beherzt von hinten (nur so kann Britt Erfüllung finden)
Dem kleinen Tod schon ziemlich nah, stöhnt sie lauthals „Oh!“ und „Ah!“

11 Von Brittas Schreien nun auch befeuert, obwohl er bisher stets beteuert
Sich aus so Sado-Maso-Sachen eher weniger zu machen
Wird Gernoths, oben sehen wir´s zum Teil, Werkzeug hart, er selber geil
Und raus das Kätzchen, höchst erregt, fischt, wo zuvor er´s abgelegt

12 Britta, solchermaßen vorbedingt, sich gern sogleich in Stellung bringt
Sie ist im Grund doch eine Nette, und wohlgedehnt strahlt die Rosette
Worin in Folge Noths Geschwänze, verschwinden wird gleich ganz zur Gänze
Nun, das kriegen wir leider nicht mehr mit, denn jetzt folgt ein harter ...

13 ... Schnitt! Schrill und auch höchst übellaunig, brüllt Othilde Bascharaunig:
„Letzter Aufruf: Auf zum Aufguß! Und wer daun, meine Herrn
Ned brav do herin sitzt, dea derf mid mia ned vakehrn!“

14 Unerhört, wie meistens immer, verhallt ihr Ruf im Fichtenzimmer
Drum, zu eignem Fromm und Nutzen, schnappt sie sich den Henrystutzen
Nur dies Donnerrohr aus Ferlach, küßt die müden Herrn wach
Nackt und höchst gewaltbereit, gefügt sie sich die Männlichkeit

15 Ein selten schönes Exemplar, Namens Nothker Wannschura
Kommt müd und wohlig, weltzufrieden, in Othildens Näh zu liegen
Sie bedroht ihn mit der Knarre und enteignet die Zigarre
Das Symbol von Geld und Macht wird nun anderswo verbracht

16 Die teure Glut wird zweckentfremdet, anusdehnend angewendet
Hilde appliziert geübt rektal, die Montecristo Especial
Und weil ihr halt vor gar nichts graust, hintnach den Finger, dann die Faust
Nothker, wie man deutlich sieht, weiß nicht so recht, wie ihm geschieht

17 Manche, mancher rümpft die Nase, sobald sich Darm oder auch Blase
Beim Vollzug des Sexuellen, vor die Genitalien stellen
Wer nie noch Kaviar hat genossen, mit Natursekt frisch begossen
Werfe nun den ersten Stein, und pflücke sich das Röselein

18 Schon wirds wieder konventionell, Nothkers Zunge, blitzeschnell
Vorzüglich analfixiert, Othilde wacker stimuliert
Im matten Licht der Eutersonne, verschafft er ihr die höchste Wonne
Und Hilden, letztlich dankbar sehr, gibt sich hin, und das Gewehr ...

19 ... schnappt sich Orthwin Rosenthal, und fuchtelt damit, höchst fatal
Der Gisela von Dies und Dasen, herum vor dero feiner Nasen
Auch Bruder Orthwald mischt sich drein, drückt ihr den Colt ans Schläfenbein
Mit „Alles kann sein, doch nichts muß“ ist jetzt fürs Erste einmal Schluß

20 „Was habm Euer Hochwohlgeborn, in unserm miesen Clöb verlorn?
Ihre Unschuld wohl noch nicht!“ Orthwald ist´s, der dieses spricht
„Dann is jezernt höchste Zeit!“ Orthwin, der nur halb bereit
Wählt hymenschonend die bekannte, frankophone Variante

21 Obwohl Giselle, de bonne famille, gekonnt mangiert den queue viril
Versteift sich nur die atmosphère, jedoch bei Orthwin gar nichts mehr
Giselle, darüber leicht pikiert, sich selbst erfolgreich defloriert
Die Unschuld sehn die Tunichtgute, bald weggeschwemmt von blauem Blute

22 Ja, oft sind hilfreich Appraturen, will das Fleisch partout nicht spuren
Technik, wie uns Nitsch schon kundtat, sofern sinnvoll, wird bewundert
Auch Orthwin hofft drauf, sein Problem, maschinell gelöst zu sehen:
„Herr, schaff mir ein Gerät heran, das alles macht, was ich nicht kann!“

23 Rumsdibums, schon kommt von hinten, voll Begehr, den Schlupf zu finden
Orthwald, den er stets beneidet, seit der an Priapismus leidet
Und vollzieht, höchst routiniert, was von klein auf er trainiert
Oh süße Frucht am Baum der Triebe! Sei gepriesen, Bruderliebe!

24 Endlich kommt auch das Gerät, doch nicht ganz so wie erfleht
Orthwin wird dran nicht gesunden, und außerdem, schon längst erfunden
Löst´s nicht sein Erektionsproblem, und ist zudem höchst unbequem
Noch während er´s für schlecht befindet, das Ding sich munter in ihm windet

25 Auch nur zum Teil hat sich erfüllt, was Friedberth, nachts und meerumspült
Vom Poller wünschelte am Kai: Ein Rüssel wurd´s, ojemine
Enttäuscht sehn wir vorbei ihn hinken, zum Schwimmbassin, um was zu trinken
Die Damenwelt sieht das mit Grausen, und er kann sich damit brausen

26 Orthwin, schon sehr mitgenommen, wird jetzt mündlich einvernommen
Von Orthwald, diesem Nimmersatt, der seinen großen Braunen statt
Ihn ganz herkömmlich zu waschen, läßt vom Bruder saubernaschen
Welcher, zum Teil auch maschinell bedingt, bald drauf schon tot zu Boden sinkt

27 Von Orthwins Ableben tief erschüttert, Gernoth hart mit Orthwald rittert
Der Brudermörder, taktisch durchaus or´ginell, entsaftet Gernoth manuell
Dies läßt dieser gern geschehen, um ihm hernach den Hals umz´drehen
Der Unhold, ehrenvoll im Kampf entleibt, nun in Walhall sein Wesen treibt

28 Gisela, dem zwischenmenschlichen entfremdet, sich liebend gern an Dinge wendet
Ihrer Lust dient eine Lanze nun, genüßlich schiebt das ganze Trumm
Sie hindurch den langen Weg, vom After bis zum Zahngeheg
Und retour den langen Marsch, von der Zunge bis zum Arsch

29 „Hawedere! Gschamsta Diener!“ grüßt der Vöslauer Wahlberliner
Dr. Dr. Alkwin Sooßnig, steif und förmlich aus dem Bottich
Großgezogen mit Thermenwein, gießt zwei Tröpfchen er sich ein
Von Heimwehe jäh angerührt, ein Achterl er ejakuliert

30 Kostbar ist des Doppeldoktors Samen, und drum löffeln viele Damen
Getrieben von dem heftigen Verlangen, in andre Umständ zu gelangen
Den Bottich samt Familienpunsch, leer ... von wegen Kinderwunsch
Bisher kam noch keine nieder, doch sie versuchen’s immer wieder

31 Aus Übermut, nur so zum Spaß, trank Wunna gleich ein ganzes Glas
Von Alkwins akademischem Erguß, und jetzt hat sie den Verdruß:
Ein Herzlein unter ihrem schlägt! Verzweifelt sie die Hoffnung hegt
Daß das Früchtchen faulen müsse, nascht sie nur viele Muskatnüsse

32 Um auf Nummro Sicher z´gehen, leitet sie noch ein die Wehen
Als Engelmachrin ungeübt, der Schmerz ihr bald die Sinne trübt
Auch wendt sie ein Verfahren an, das überholt man nennen kann
Sonst folgenlos bleibt das Gewerkel, und sie wirft ein rosa Ferkel

33 Wunna, selbst ein kleines Schweinderl zwar, das alles macht, sieht plötzlich klar:
Sowas schafft man nicht allein! Für sowas brauchts ein zweites Schwein!
Dem Doppeldoktor schauts nicht ähnlich, doch regt sich ein Verdacht allmählich
Als gestandne Schweinsnatur, kommt in Frage einer nur:
34 Eberhardt Ferthnig, eine richtige Sau! Das Täterprofil paßt ganz genau!
Verwitwet, drei Kinder, wohlsituiert, das Muster stets gleich, nach dem er agiert:
Seine Wahl fällt auf ein Mädel, schwungvoll dann auf dessen Schädel
Ein Knüppel, hart, aus teutscher Eiche, auf daß draus das Bewußtsein weiche

35 Oft braucht’s noch ein paar kleine Korrekturen, bis, so Eberhardt, er „diese Huren“
Betriebsbereit hat zum Beschenken, mit kleinen Ferthnigs zum Gedenken
Mit Spucke, Geifer, Vaseline, macht befahrbar er die Rinne
Legt den Corpus schön zurecht, und versenkt drin sein Gemächt
36 Auch Wunna, die ihn jetzt durchschaut, hat Eberhardt aufs Haupt gehaut
Und sie dann, wie schon skizziert, folgenreich ferthnigisiert
Wunna, sonst als tolerant bekannt, macht Meldung beim Vereinsvorstand
Der übergibt den Fall und sie, der Neigungsgruppe Sodomie
37 Obzwar dem Ferkel zugetan, steht das Gericht jedoch nicht an
Ferthnig, der beharrlich schweigt, und auch keine Reue zeigt
Hochnotpeinlich zu verhören, weil sich so Sachen nicht gehören
Frauen auf den Kopf zu schlagen, damit sie dann ein Schwein austragen!

38 „Nach solchen Männern kräht kein Hahn!“ herrscht der Richter Ferthnig an
Und spricht das Urteil, ein Fanal: Dreißig Tage Grapscherpfahl
Dann Wuziwuz an allen Gliedern, ohne Recht, was zu erwidern
Und, im seltnen Überlebensfall: Hundert Jahre Maskenball!

39 Im Code Pénal der Irokesen, ist viel von Wuzi Wuz zu lesen
Baß erstaunt und höchst gebannt, sehn wir´s jetzt kunstvoll angewandt
Wunna wundert gar nichts mehr, sie küßt den Richter: „Danke sehr!“
Das Ferkel aber spendet sie, der Neigungsgruppe Sodomie

40 Nur leider, wie sich rasch erweist, ist´s unbrauchbar, weil´s tritt und beißt
Doch trefflich nährt´s die Neigungsgruppe, frisch vom Spieß und in der Suppe
Das Zünglein aber wird verschont, denn dieses, wie die Schrift betont:
„Ist der Sodomiten Weiber, allerliebster Zeitvertreiber“

41 „Ich hab´s nie bayreuth dich zu lieben, du warst mir wie Mutter und Freund
Du bist viel zu frühhü verschieden, ich hab seither nur mehr geweunt“
Widukind Muthnig, dessen Gewimmer an „Im Prater blüh´n wieder die Bäume“ erinnert
War dem Ferkelchen kurz herzlich gut, jetzt schreit er heraus die Trauer, die Wut!

42 Dr. Kabuschnig, an Talenten nicht arm, zupft dazu 'nen flotten Darm
Obzwar die Saiten sind aus Stahl, beschissen klingt es allemal:
„Sie habm dich gejagt und getrieben, sie habm dich am Griller gebräunt
Ach, wärst du nur bei mir geblieben, du warst mir viel mehr als ein Freund“

43 Am Tanzparkett, man glaubt es kaum, Gertha selbst, im eignen Traum!
Mit dem Vöslauer Thermenking, legt sie 'ne flotte Sohle hin
Hei, wie da die Brüste wacheln, und sein heimwehpraller Stachel
Immer wieder zart sie tupft, während er den Hof ihr rupft

44 Schon von Goethe uns versprach: „Beim Tanze wird manch Herze schwach“
Alkwin keucht: „Ich muß mich setzen, meine Kehle frisch benetzen
Laß mich nur ein Weilchen rasten, und deine rechte Brust betasten“
Nach Thermenwein und Milchkaffee, verziehn sie sich ins Séparée

45 Gertha, die sich viel erhofft, und auch dementsprechend tropft
Trägt in solchen Situationen, falls sensorisch sie nicht lohnen
Spitzig, silbern, eindringlich, eine Schusterahle gern bei sich
Alkwin, grade noch erstaunlich munter, fällt buchstäblich alles runter

46 Vieler Menschen Lustgebäude, gründet nur auf Schadenfreude:
Walthrun, Ohrenzeugin vom Verhängnis, nimmet amüsiert zur Kenntnis
Wie das erschreckte Erektil, partout nicht tut, was Alkwin will
Gerne ging sie ihm zur Hand, wär da nicht die Zwischenwand

47 Gernoth, schon zum Zug gekommen, hat – gewitzt! – sich vorgenommen
Um neue Kräfte aufzustauen, vorerst einmal nur zu schauen
Durch ein Löchlein in der Wand, observieret er gespannt
Das Drama, das sich da vollzieht, in einem Akt, der nicht geschieht

48 Gertha, von Haus aus längst daran gewöhnt, pro forma doch ein paarmal stöhnt
Was Alkwin nur noch mehr verdrießt, das Publikum jedoch genießts
Nach: „Macht nichts, es war trotzdem schön ...“ will er nur mehr trinken gehn
Was ihn auch nicht mehr erbaut, und Gertha durch die Finger schaut

49 Impotentia coeundi, erektile Dysfunktion: Wer kennt das nicht, wer will das schon?
Abhilf' schaffet mittels Schock: Dr. Batwin Birckenstock!
Steht wohlgereimt auf dem Prospekt, das Alkwin an der Bar entdeckt
Und fettgedruckt darunter dann: Der Arzt west heut persönlich an!

50 Birckenstock, ein Kapazunder, behandelt, eigentlich ist das ein Wunder
Erfolgreich stets mit seiner Theorie: „Schuld hat immer meistens sie!
Der Mann per se kann quasi immer, nur nicht in jedem Frauenzimmer
Die Sache hat zwei Haken leider: Den Kopf – und den Gewindeschneider!“

51 Bei Männern hilft meist Handauflegen, die Übelwurz, die Frau hingegegen
Braucht dringend einen Tiefenschock, streng nach Methode Birckenstock
Sie wird im Becken eingeweicht, in das er seinen Heilharn seicht
Manche tauchen nie mehr auf, andre wieder schwören drauf!

52 Gertha, tief geschockt & frisch behandelt, taucht zwar auf, doch ganz verwandelt
Dank Birckenstockschem Körpersaft, hat sie plötzlich Zauberkraft
Und gleich auch einen Spruch bereit, aus Merseburger Jugendzeit:
„Mein ist die Rache, oh süße Arznei! Jetzt auf die Knie!“ ... schon knien die Zwei

53 Der erste, der dran glauben muss, ist der kranke Medicus:
„Weia! Waga! Wagalabim! Geh auf den Tisch und bleib, wo du bist!
Woge, du Welle, alle zur Wiege! Seich in die Windl! Wagalaweia, braga du Kindl!“
Zwar klingt der Zauber leicht verwirrt, doch siehe da: Er funktioniert!

54 Zwischenzeitlich an der Bar, wittert Alkwin die Gefahr
Doch kann die Flucht er nicht ergreifen, da seine Glieder sich versteifen
Und Gertha lasset ihn an Schnüren, einen lust'gen Tanz aufführen
Doch hält in Grenzen sich der Spaß, weil leider sie ein Glied vergaß

55 Hart an Gerthas Zauberreich, grenzt der Sanitärbereich
Dort liegt einiges im Argen: Was aus Blase, Darm und Magen
Sich darein entleert, auf dem Fuße wiederkehrt
Um schnell die Schüssel durchzuputzen, ist Friedberths Rüssel doch von Nutzen

56 Wollust, wie tief dein Stachel mir im Fleische saß
Und mir das Herz mit seinem süßen Gift verdarb
Treue schwor ich deinen Teufeln bis ins Grab
Ach, nicht einer meinen Schwur nur je vergaß

57 Wollust, dein Stachel hat sein Gift verloren
Und stumpf muß er am müden Leib zerbrechen
Wüst war der Weg, auf den mich drang dein stechen
Und eine Wüste ward mit jedem Schritt geboren

58 Die Sucht, die mich zu immer neuem Spiel getrieben
Die Gier zu siegen, die stets nach neuen Siegen schreit
Haben das Herz mir, das Bedenken, die süßen Zweifel ausgeräumt

59 Die Hoffnung? Nein, die Lust starb mir zuletzt!
Geblieben sind Bilder, die Geschichten tragen durch die Zeit
Auch diese werden bald versinken, bis sie endlich ausgeträumt

60 Ei, das waren schlimme Streiche: Das Wuzi Wuz, die Heilharnseiche
Der Brudermord, das Raus und Rein, der Hänger und das Knüppelschwein
Soll das alles jetzt verschwinden, versinken in der Großhirnrinden?
… ach, das ist ja ausgezeichnet: Alles wurde aufgezeichnet!