heimo viktor wallner
w.v.wizlsperger
sauna
Ein Poller am Kai hat´s ihm angetan, den wünschelt er nachtnächtlich an: „Heilge Rute, edle Zwille, dieses ist mein einzger Wille: Zwischen meinen großen Zehen, soll mir Ähnliches erstehen!“ Stets, wenn eifrig er in ihr gerührt, nie bis gar nicht noch gespürt Drum, wenn Berth beim Wünscheln ist, sie selber gern im Trüben fischt Sie setzt sich, macht die Beine breit, und widmet sich der Handarbeit Und eh sie sich begibt zu Bett, spricht Gerthi noch ihr Stoßgebet: „Herr, mach aus Berthis Babyschnudel, eine lange, dicke Nudel Die, wenn sie eingeht in mein Haus, fast schon schaut beim ... Und dann erstehn vor ihrem Geist, Bilder, Scenen, toll & dreist Erst fängt´s ja noch ganz harmlos an: Friedberth, der zu kurz gekommne Mann Wie er sich, gewohnt genant, ängstlich schält aus dem Gewand Vorm Saunagang, beim FKK, eilt immer er aufs Pissoir Dort gibt er vor zu urinieren, doch tut er sich im Schritt massieren In der Hoffnung, Blut schießt ein – es hilft nichts, er bleibt trotzdem klein! Oh Herr, das ist ein feuchter Traum, jedoch erregend eher kaum! Doch halt, den Spechtler da, den kenn’ ich, das ist der Gernoth Possarenig Wir haben gemeinsam maturiert, ist der an Männern intressiert? „I schau nua auf di Penislängan, und obs schdengan oder hängan Zum Beischbü meina: Hoiwa Meta! Und Gnade dia Gott, er schded ma Daun is a kaum mea dsum dablosn! – auf des foans o doda, de Hosn!“ Gibt mit seinem Zumpferl an, obwohl ich´s deutlich sehen kann! Dann sag ich: „Schön, erzähl mir mehr, jedoch bedenke, bitte sehr Du liegest nackt im Ruheraum, und dein Zumpferl sieht man kaum!“ Gernoth feixt: „Auf wos denn daun, daß a Gschia owoschn kaun?“ „Nee, brauchbar ist und bleibt ein Mann, wenn er Schmerz ertragen kann!“ Und schlägt frisch in Gernoths Fratze mit der neungeschwänzten Katze Flugs greift er sich das Kätzelein, und führt ihr's ins Gedärm tief ein Dann würgt er sie beherzt von hinten (nur so kann Britt Erfüllung finden) Dem kleinen Tod schon ziemlich nah, stöhnt sie lauthals „Oh!“ und „Ah!“ Sich aus so Sado-Maso-Sachen eher weniger zu machen Wird Gernoths, oben sehen wir´s zum Teil, Werkzeug hart, er selber geil Und raus das Kätzchen, höchst erregt, fischt, wo zuvor er´s abgelegt Sie ist im Grund doch eine Nette, und wohlgedehnt strahlt die Rosette Worin in Folge Noths Geschwänze, verschwinden wird gleich ganz zur Gänze Nun, das kriegen wir leider nicht mehr mit, denn jetzt folgt ein harter ... „Letzter Aufruf: Auf zum Aufguß! Und wer daun, meine Herrn Ned brav do herin sitzt, dea derf mid mia ned vakehrn!“ Drum, zu eignem Fromm und Nutzen, schnappt sie sich den Henrystutzen Nur dies Donnerrohr aus Ferlach, küßt die müden Herrn wach Nackt und höchst gewaltbereit, gefügt sie sich die Männlichkeit Kommt müd und wohlig, weltzufrieden, in Othildens Näh zu liegen Sie bedroht ihn mit der Knarre und enteignet die Zigarre Das Symbol von Geld und Macht wird nun anderswo verbracht Hilde appliziert geübt rektal, die Montecristo Especial Und weil ihr halt vor gar nichts graust, hintnach den Finger, dann die Faust Nothker, wie man deutlich sieht, weiß nicht so recht, wie ihm geschieht Beim Vollzug des Sexuellen, vor die Genitalien stellen Wer nie noch Kaviar hat genossen, mit Natursekt frisch begossen Werfe nun den ersten Stein, und pflücke sich das Röselein Vorzüglich analfixiert, Othilde wacker stimuliert Im matten Licht der Eutersonne, verschafft er ihr die höchste Wonne Und Hilden, letztlich dankbar sehr, gibt sich hin, und das Gewehr ... Der Gisela von Dies und Dasen, herum vor dero feiner Nasen Auch Bruder Orthwald mischt sich drein, drückt ihr den Colt ans Schläfenbein Mit „Alles kann sein, doch nichts muß“ ist jetzt fürs Erste einmal Schluß Ihre Unschuld wohl noch nicht!“ Orthwald ist´s, der dieses spricht „Dann is jezernt höchste Zeit!“ Orthwin, der nur halb bereit Wählt hymenschonend die bekannte, frankophone Variante Versteift sich nur die atmosphère, jedoch bei Orthwin gar nichts mehr Giselle, darüber leicht pikiert, sich selbst erfolgreich defloriert Die Unschuld sehn die Tunichtgute, bald weggeschwemmt von blauem Blute Technik, wie uns Nitsch schon kundtat, sofern sinnvoll, wird bewundert Auch Orthwin hofft drauf, sein Problem, maschinell gelöst zu sehen: „Herr, schaff mir ein Gerät heran, das alles macht, was ich nicht kann!“ Orthwald, den er stets beneidet, seit der an Priapismus leidet Und vollzieht, höchst routiniert, was von klein auf er trainiert Oh süße Frucht am Baum der Triebe! Sei gepriesen, Bruderliebe! Orthwin wird dran nicht gesunden, und außerdem, schon längst erfunden Löst´s nicht sein Erektionsproblem, und ist zudem höchst unbequem Noch während er´s für schlecht befindet, das Ding sich munter in ihm windet Vom Poller wünschelte am Kai: Ein Rüssel wurd´s, ojemine Enttäuscht sehn wir vorbei ihn hinken, zum Schwimmbassin, um was zu trinken Die Damenwelt sieht das mit Grausen, und er kann sich damit brausen Von Orthwald, diesem Nimmersatt, der seinen großen Braunen statt Ihn ganz herkömmlich zu waschen, läßt vom Bruder saubernaschen Welcher, zum Teil auch maschinell bedingt, bald drauf schon tot zu Boden sinkt Der Brudermörder, taktisch durchaus or´ginell, entsaftet Gernoth manuell Dies läßt dieser gern geschehen, um ihm hernach den Hals umz´drehen Der Unhold, ehrenvoll im Kampf entleibt, nun in Walhall sein Wesen treibt Ihrer Lust dient eine Lanze nun, genüßlich schiebt das ganze Trumm Sie hindurch den langen Weg, vom After bis zum Zahngeheg Und retour den langen Marsch, von der Zunge bis zum Arsch Dr. Dr. Alkwin Sooßnig, steif und förmlich aus dem Bottich Großgezogen mit Thermenwein, gießt zwei Tröpfchen er sich ein Von Heimwehe jäh angerührt, ein Achterl er ejakuliert Getrieben von dem heftigen Verlangen, in andre Umständ zu gelangen Den Bottich samt Familienpunsch, leer ... von wegen Kinderwunsch Bisher kam noch keine nieder, doch sie versuchen’s immer wieder Von Alkwins akademischem Erguß, und jetzt hat sie den Verdruß: Ein Herzlein unter ihrem schlägt! Verzweifelt sie die Hoffnung hegt Daß das Früchtchen faulen müsse, nascht sie nur viele Muskatnüsse Als Engelmachrin ungeübt, der Schmerz ihr bald die Sinne trübt Auch wendt sie ein Verfahren an, das überholt man nennen kann Sonst folgenlos bleibt das Gewerkel, und sie wirft ein rosa Ferkel Sowas schafft man nicht allein! Für sowas brauchts ein zweites Schwein! Dem Doppeldoktor schauts nicht ähnlich, doch regt sich ein Verdacht allmählich Als gestandne Schweinsnatur, kommt in Frage einer nur: Verwitwet, drei Kinder, wohlsituiert, das Muster stets gleich, nach dem er agiert: Seine Wahl fällt auf ein Mädel, schwungvoll dann auf dessen Schädel Ein Knüppel, hart, aus teutscher Eiche, auf daß draus das Bewußtsein weiche Betriebsbereit hat zum Beschenken, mit kleinen Ferthnigs zum Gedenken Mit Spucke, Geifer, Vaseline, macht befahrbar er die Rinne Legt den Corpus schön zurecht, und versenkt drin sein Gemächt Und sie dann, wie schon skizziert, folgenreich ferthnigisiert Wunna, sonst als tolerant bekannt, macht Meldung beim Vereinsvorstand Der übergibt den Fall und sie, der Neigungsgruppe Sodomie Ferthnig, der beharrlich schweigt, und auch keine Reue zeigt Hochnotpeinlich zu verhören, weil sich so Sachen nicht gehören Frauen auf den Kopf zu schlagen, damit sie dann ein Schwein austragen! Und spricht das Urteil, ein Fanal: Dreißig Tage Grapscherpfahl Dann Wuziwuz an allen Gliedern, ohne Recht, was zu erwidern Und, im seltnen Überlebensfall: Hundert Jahre Maskenball! Baß erstaunt und höchst gebannt, sehn wir´s jetzt kunstvoll angewandt Wunna wundert gar nichts mehr, sie küßt den Richter: „Danke sehr!“ Das Ferkel aber spendet sie, der Neigungsgruppe Sodomie Doch trefflich nährt´s die Neigungsgruppe, frisch vom Spieß und in der Suppe Das Zünglein aber wird verschont, denn dieses, wie die Schrift betont: „Ist der Sodomiten Weiber, allerliebster Zeitvertreiber“ Du bist viel zu frühhü verschieden, ich hab seither nur mehr geweunt“ Widukind Muthnig, dessen Gewimmer an „Im Prater blüh´n wieder die Bäume“ erinnert War dem Ferkelchen kurz herzlich gut, jetzt schreit er heraus die Trauer, die Wut! Obzwar die Saiten sind aus Stahl, beschissen klingt es allemal: „Sie habm dich gejagt und getrieben, sie habm dich am Griller gebräunt Ach, wärst du nur bei mir geblieben, du warst mir viel mehr als ein Freund“ Mit dem Vöslauer Thermenking, legt sie 'ne flotte Sohle hin Hei, wie da die Brüste wacheln, und sein heimwehpraller Stachel Immer wieder zart sie tupft, während er den Hof ihr rupft Alkwin keucht: „Ich muß mich setzen, meine Kehle frisch benetzen Laß mich nur ein Weilchen rasten, und deine rechte Brust betasten“ Nach Thermenwein und Milchkaffee, verziehn sie sich ins Séparée Trägt in solchen Situationen, falls sensorisch sie nicht lohnen Spitzig, silbern, eindringlich, eine Schusterahle gern bei sich Alkwin, grade noch erstaunlich munter, fällt buchstäblich alles runter Walthrun, Ohrenzeugin vom Verhängnis, nimmet amüsiert zur Kenntnis Wie das erschreckte Erektil, partout nicht tut, was Alkwin will Gerne ging sie ihm zur Hand, wär da nicht die Zwischenwand Um neue Kräfte aufzustauen, vorerst einmal nur zu schauen Durch ein Löchlein in der Wand, observieret er gespannt Das Drama, das sich da vollzieht, in einem Akt, der nicht geschieht Was Alkwin nur noch mehr verdrießt, das Publikum jedoch genießts Nach: „Macht nichts, es war trotzdem schön ...“ will er nur mehr trinken gehn Was ihn auch nicht mehr erbaut, und Gertha durch die Finger schaut Abhilf' schaffet mittels Schock: Dr. Batwin Birckenstock! Steht wohlgereimt auf dem Prospekt, das Alkwin an der Bar entdeckt Und fettgedruckt darunter dann: Der Arzt west heut persönlich an! Erfolgreich stets mit seiner Theorie: „Schuld hat immer meistens sie! Der Mann per se kann quasi immer, nur nicht in jedem Frauenzimmer Die Sache hat zwei Haken leider: Den Kopf – und den Gewindeschneider!“ Braucht dringend einen Tiefenschock, streng nach Methode Birckenstock Sie wird im Becken eingeweicht, in das er seinen Heilharn seicht Manche tauchen nie mehr auf, andre wieder schwören drauf! Dank Birckenstockschem Körpersaft, hat sie plötzlich Zauberkraft Und gleich auch einen Spruch bereit, aus Merseburger Jugendzeit: „Mein ist die Rache, oh süße Arznei! Jetzt auf die Knie!“ ... schon knien die Zwei „Weia! Waga! Wagalabim! Geh auf den Tisch und bleib, wo du bist! Woge, du Welle, alle zur Wiege! Seich in die Windl! Wagalaweia, braga du Kindl!“ Zwar klingt der Zauber leicht verwirrt, doch siehe da: Er funktioniert! Doch kann die Flucht er nicht ergreifen, da seine Glieder sich versteifen Und Gertha lasset ihn an Schnüren, einen lust'gen Tanz aufführen Doch hält in Grenzen sich der Spaß, weil leider sie ein Glied vergaß Dort liegt einiges im Argen: Was aus Blase, Darm und Magen Sich darein entleert, auf dem Fuße wiederkehrt Um schnell die Schüssel durchzuputzen, ist Friedberths Rüssel doch von Nutzen Und mir das Herz mit seinem süßen Gift verdarb Treue schwor ich deinen Teufeln bis ins Grab Ach, nicht einer meinen Schwur nur je vergaß Und stumpf muß er am müden Leib zerbrechen Wüst war der Weg, auf den mich drang dein stechen Und eine Wüste ward mit jedem Schritt geboren Die Gier zu siegen, die stets nach neuen Siegen schreit Haben das Herz mir, das Bedenken, die süßen Zweifel ausgeräumt Geblieben sind Bilder, die Geschichten tragen durch die Zeit Auch diese werden bald versinken, bis sie endlich ausgeträumt Der Brudermord, das Raus und Rein, der Hänger und das Knüppelschwein Soll das alles jetzt verschwinden, versinken in der Großhirnrinden? … ach, das ist ja ausgezeichnet: Alles wurde aufgezeichnet! |