'die heldische konsequenz der studentischen landsmannschaft teutonia'
seit den §*$%#° koalitionsverhandlungen in NÖ trägt es den schlagenden titel
'kellerglück: my bottich, my choice!'
nur heute:
besuchen Sie kostenlos die wanderausstellung
-------------------------------------------------------------------
ach, was haben wir neulich erst gelacht
und platten und cds gemacht:
die erfolgreiche konditatur
des Augartenstadtstadtrats für kulturelle Unzulänglichkeiten
Auszüge aus meiner vielbeachteten Antrittsrede, gegeben am 12. März 2010Liebe Augartlerinnen, liebe Augartler! Werte Menschen!
Im Vorfeld meiner Konditatur gab es schon sehr viele Anfragen interessierter, aber auch besorgter, oft hochgradig erregter Bürgerinnen und Bürger in Zusammenhang mit den verschiedensten Ausprägungen kultureller Unzulänglichkeiten und deren Bedeutung für unsere junge Stadt. Ehe ich näher auf die Auswirkungen und die Notwendigkeit auf und für unser-, sowie die Funktion kultureller Unzulänglichkeiten in unserem höchst komplizierten kommunalen Gefüge eingehen darf, möchte ich mich mit Ihrer freundlichen Erlaubnis kurz vorstellen: Mein Name ist Wolfgang Vincenz Wizlsperger, ich kandidiere heuer erstmals für das Amt des 'Stadtrats für kulturelle Unzulänglichkeiten' in der Augartenstadt. Zur Zeit bin ich circa 33 Jahre alt, und dementsprechend werde ich bemüht sein, gerade für unsere Jugend ein ganz besonders großes und offenes Ohr bereitzuhalten. Zu meinem bisherigen beruflichen Werdegang ist nicht allzuviel zu sagen, nur soviel: Ich wurde frühzeitig durch Gelübde zum Zuckerbäcker bestimmt, die Meisterprüfung in diesem schönen Handwerk durfte ich im Juni des Jahres 1990, also auch schon wieder vor mehr als 20 Jahren, mit ausreichend gutem Erfolg ablegen. Als Meisterstück fertigte ich – mit diesen Händen (zeigt beide Handflächen) – eine Geige aus Krokantzucker im Maßstabe eins zu eins (1:1) an, die sich aber leider auf Grund der damals herrschenden klimatischen Bedingungen resp. Witterungsverhältnisse binnen kürzester Zeit, jedenfalls ziemlich knapp bevor ich dieses epochemachende Werk der Konditorkunst mittels der allseits bekannten wie beliebten Technik der Photographie für die Nachwelt festhalten konnte, wieder in ihre Bestandteile – wie sie wissen, sind dies karamelisierter westkubanischer Rohrzucker und handgeriebene Walnüsse aus dem Piemont – aufgelöst hatte. Rückblickend möchte ich nicht verschweigen, dass bei diesem Versäumnis auch eine nicht unbeträchtliche Menge Alkohol das irrige zu diesem Versäumnis beigetragen hat. (zu seinen Berater*innen: heasd sogts amoi, wer hodn de rede gschriebm? dswamoi vasäumnis ... voitrottln!)
Nun, die restlichen Resultate meiner meisterlichen Produktion: eine Kuppeltorte mit Waldmeisterfüllung; 12 verschiedene Sorten feinstes, mit Likören, Rummen, Edel- und Hausbränden gefülltes Konfekt; Anis- und Vanillescheiben, die der von der Prüfungskomission gestellten Anforderung 'müssen einen schönen Fuß haben' tadellos Genüge taten; aus mit Grand Marnier getränktem Marzipan geformte, lustige kleine Tierfiguren; und, last battant liest, aus Seidenzucker gezogene Glücksschwammerln mit ausgesprochen psychedelischer Wirkung … also das ganze Konvolut habe ich dann in allerbester Schnapslaune unter Zuhilfenahme eines kleinen Damenspitzerls den sehr freundlichen und äußerst hilfreichen Raumpfleger*innen des Wirtschaftsförderungsinstituts Pölten auf unbestimmte Zeit geliehen. Im Jahre 1986 habe ich dann meinen Zivildienst im Patientencafe Lainz als alleinverantwortlicher Patientencafetier, Zahlkellner, Oberbarrista und Chefblancheur abgedient. Die Älteren unter uns werden sich sicherlich erinnern: Der Winter 1986/87 war einer der härtesten in der Geschichte unserer geliebten Augartenstadt, aber auch die uns umgebende Nachbarstadt Wien, wo sich auch meine Dienststelle befand, und wie mir (deutet nach hinten) von meinen braven Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern glaubhaft versichert wurde, auch heute noch befindet, wurde von den vom Himmel fallenden Schneemassen praktisch überrollt: Kein 62er, auch kein 60er Wagen, nein, nichteinmal ein taxametergesteuerter Schnurrbart konnte mich von Hietzing nach Lainz, oder zumindest bis zur Hermesstraße verfügen. All so stapfte ich, schwer beladen mit den von meinen Gästen hoch geschätzten Faschingskrapfen, die ich übrigens immer Nachts in meiner knappest bemessenen Freizeit mit diesen Händen! (wachelt mit irgendeiner Handfläche) eigenmächtig buk; an den Füßen die alten Schneeschuhe meines finnischen Großvaters mütterlicherseits, stapfte ich also tagtäglichst frühmorgens von Hietzing nach Lainz und alsdernt, spätabends, nachdem die letzten Gäste gegangen oder jedenfalls das Lokal verlassen und ich die Kaffeemaschine fachgerecht geputzt und geölt, den Boden gründlich aufgewaschen und gewachst, die Abrechnung gewissenhaft gemacht, die Teesackerln zum trocknen aufgehängt, die Aschenbecher geleert und gewissenhaft gereinigt, die Geschirrspülmaschine oft bis zu dreimal durchgespült und mit einem essiggetränkten Schwamm ausgewischt und zuguterletzt die Bestellung bei der Getränkefirma getätigt habe (nach hinten, zu seinem Chefsekretär: hatte! des muaß doch hatte hassn, du koffa!) also dann stapfte ich wiederum von Lainz retour nach Hietzing und von dort fuhr ich mit der Untergrundbahn heim in meinen damaligen Heimatbezirk Erdberg. Ja, es war eine schwere, eine entbehrungsreiche, aber auch eine hohe, eindrucksvolle Zeit! Noch heute bin ich geprägt von den Erfahrungen, Begegnungen und Erlebnissen, die ich in diesem Lebensabschnitt erfahren und erleben durfte, die mir begegnet sind, da bin ich also dementsprechend eindrucksmäßig geprägt wie nur! Nun, ich möchte Ihnen nun, abschließend, oder besser: abrundend möchte ich ihnen nun, liebe Augartlerinnen und Augartler, hochgeehrte Gäste aus Nah und Fern, werte Menschen, darf ich Ihnen nun also zur Verdeutlichung des bisher Gesagten und um es ihnen ein klein wenig zu erleichtern, sich ein Bild zu machen und mir ihre Stimme anzuvertrauen, respektive ausgerechnet mir ihr Vertrauen zu schenken, möchte ich ihnen nun also abschließend einen kleinen Auszug aus meiner einstmaligen Speise- und Getränkekarte nicht vorenthalten.
Aber bitte zur gefälligen Beachtung: Es handelt sich dabei dabei ausschließlich um Schillingpreise inkl. aller Steuern und Abgaben!
Kaffeespezialitäten
Melange: 5,-Melange mit Schlag: 5,30
Kleiner Brauner: 2,-
Kleiner Mokka: wie kleiner Brauner
Großer Mokka: 5,50
Großer Brauner: wie großer Mokka
Linde Malz mit Grammelschmalz (Kaffeeobers): 4,50
Häferlkaffee: 6,-
Häfalkaffee 'Wie ihn Ernestine Quappil so liebte!'
(mit einem dreifachen 80perzentigen Inländer, Schlagobers und Krokantgarnitur): 8,-
Alkoholfreie Erfrischungsgetränke
1/4 Liter Gröbi Zitron: 2,-1/4 Liter Gröbi Orange: 2,-
Ein großes Glas Wiener Hochquellwasser aus der hauseigenen
Wiener Hochquellwasserleitung: Freie Spende nach eigenem Ermessen & je nach dem.
Alkoholhältige Erfrischungsgetränke
Da alkoholhältige Erfrischungsgetränke laut §9, Absatz 2 Altenhaltungsgesetz im Patientencafe Lainz nicht zur Ausschank gebracht werden durften, konnte ich nur ein sehr beschränktes Sortiment an meine Gäste verabreichen:Ein Achterl Weiß (unter der Budel): 3.-
Ein Glas Weißwein vom Besseren (unter der Budel): 3,50
Einmal Weiß gespritzt (unter der Budel, im Gröbiglas): 3,50
Einmal Weiß vom Besseren, gespritzt (unter der Budel, im Gröbiglas): 4,-
Eine Portion Rum im Tee: 1,-
Zwei Portionen Rum (60%) im Gröbiglas: 2,- (zuzügl. 1,- Gefahrenzulage)
Speisen
Salamibrot mit Butter: 8,-Salamibrot ohne Butter: 7,50
Brot mit Butter und extra dünn geschnittener Salami: 10,-
Brot ohne Butter, dafür aber mit extra dünn geschnittener Salami belegt: 9,50
Von unserem lieben, äußerst zuvorkommenden und wirklich fleißigen Zivildiener in seiner kargen Freizeit mit seinen Händen eigenhändig handgemachte Faschingskrapfen mit Marillenmarmelade oder Powidl (saisonbedingt & falls vorhanden): 3,-
Ein Essiggurkerl (ca. 6cm, handgefischt): 1,-
Eine Salzgurke (handgefischt, ca. 10cm): 1,60
Leichtentzündliche Genussmittel
Eine Flirt Filter: 0,80Eine Flirt ohne: 1,- (Preisbindung ans Essiggurkerl)
Ein Schachterl Sirius Sicherheitszünder (ca. 12 verschiedene Motive): 0,50
Alsdenn, so weit, so gut!
Ehe ich letztendlich dann doch zum Schluss kommen darf, möcht' ich noch den leider fast schon in Vergessenheit geratenen bosnisch kroatisch serbisch slowenischen etc. Lyriker und Epigrammatiker Josip Broz Tito zitieren dürfen:
'tuts nicht immer die ganzn splitta von die kulturellen unzulänglichkeitn außti augn von euarem nächstn probian aussereißn, waun ihr schon selba einen ganzen balkan schlibowicschz imdings habts!' In diesem Sinne Danke ich Ihnen für Ihnere Aufmerksamkeit und hoffe innigst, fürder das mir von Ihnen hoffentlich entgegengebrachte Vertrauen nicht achtlos oder durch irgendeine Schlamparei zu enttäuschen oder gar zu missbrauchn … das Bidet ist eröffnet! (zum Chefsekretär, aber für alle Anwesenden gut hörbar: findst du des witzig, du hianampudiada dsweagdsombi?)
Zeitansage von Tronten
Zeitansage Mizzi